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Lupin

Der Meisterdieb Lupin

Lupin Korvin

Charles Korvin als Lupin

Lupin Lamoureux

Robert Lamoureux als Lupin

Lupin Descrières

Georges Descrières als Lupin

Lupin Duris

Romain Duris als Lupin

Arsène Lupin ist eine Romanfigur des französischen Autors Maurice Leblanc. Der fiktive Meisterdieb ist in Frankreich und im französischsprachigen Teil von Kanada äußerst populär.

Lupin der Literatur[]

Die Abenteuer von Arsène Lupin wurden von Maurice Leblanc zwischen 1905 und 1935 in 20 Romanen und Kurzgeschichtensammlungen, sowie zwei Theaterstücken beschrieben. Seine ersten Schritte unternahm Lupin in Fortsetzungsgeschichten, die in dem Magazin Je Sais Tout erschienen. Das Vorbild für Lupin ist nach verbreiteter Ansicht der anarchistische Illegalist Marius Jacob.

Bereits 1897 gab es mit Simon Carne in England einen literarischen Gentleman-Dieb. Ab 1899 erschienen dann die Abenteuer des Meisterdiebes A. J. Raffles von Ernest William Hornung. Beide waren möglicherweise weitere Vorbilder für die Figur Lupins.

Auch andere Autoren, vor allem das Autoren-Kollektiv Boileau-Narcejac, von dem fünf Romane vorliegen, veröffentlichten Geschichten um den Meisterdieb Arsène Lupin.

Die Romane der Arsène-Lupin-Reihe stellen eine wichtige Etappe in der Geschichte des Kriminalromans dar, weil sie die Perspektive vom Detektiv zum Kriminellen wechseln und den neuen Typus des Gentleman-Diebes einführen.

Lupins Charakter[]

Arsene Raoul Lupin ist ein geborener Gentleman. Geboren 1874 als Sohn von Henriette d'Andresy und Theophraste Lupin, genoss Lupin eine hervorragende Ausbildung in Jura und Medizin, wobei er sich auf die Dermatologie spezialisierte, den Medizinbereich, der sich mit Hauterkrankungen beschäftigt. Neben Latein, Englisch und Griechisch beherrscht er mehrere moderne Sprachen fließend. Er ist Meister der Verkleidungskunst und der Verstellung sowie verschiedener Kampfsportarten und ein ausgesprochener Kunstkenner und Maler - in der hohlen Nadel bei Etretat hortet er auserlesene Kunstschätze, darunter die Mona Lisa von Leonardo da Vinci. Lupin weiß um sein Genie, und es ist schwer für ihn, bescheiden zu sein. Das Katz-und-Maus-Spiel mit den Gesetzeshütern scheint ihm manchmal wichtiger zu sein als persönlicher Reichtum. Lupin ist geschickt und vornehm im Umgang mit Frauen. Er verabscheut Gewalt und tötet dementsprechend nur in absoluter Notwehr. Meistens genießt er in den Romanen - wie auch in der realen Welt - die Sympathien der breiten Allgemeinheit, da seine Opfer stets auf sehr fragwürdige Weise zu ihrem Reichtum gekommen sind. Im Laufe der Zeit steigt Lupin vom Gegner der Behörden zu ihrem heimlichen Helfer auf - was sicherlich auch durch die Karriere seines Schöpfers bedingt ist. Arsene Lupin legt sich für seine Verkleidungen gerne Pseudonyme als Namen zu, u.a. Raoul de Limezy und Vicomte d'Andresy.

Lupin und (S)Holmes[]

Lupin-Kanon[]

Leblanc soll den Meisterdieb als Gegenstück zum sehr erfolgreichen Sherlock Holmes von Arthur Conan Doyle geschaffen haben. Gegenüber Holmes, Englands berühmtestem Meisterdetektiv, zeigt Lupin eine Form des Respekts und der Bewunderung, da dieser der einzige ist, der ihn mehr als einmal in die Enge trieb. Als waschechter Patriot ist es ihm unmöglich, das viktorianische System anzuerkennen - bisweilen begeht er gar politische Diebstähle.

  • 1906 entstand die Kurzgeschichte Sherlock Holmès arrive trop tard (Sherlock Holmes kommt zu spät). Nach einem Rechtsstreit mit Doyle musste die Figur für den Sammelband Arsène Lupin - Der Gentleman-Gauner in Herlock Sholmes umbenannt werden.
  • Zwischen 1906-1907 entstanden zwei längere Geschichten, die im Band Arsène Lupin kontra Herlock Sholmes gesammelt wurden.
  • Sholmes hatte noch eine Nebenrolle im Roman Die hohle Nadel (1909) und wurde in 813 - Das Doppelleben des Arsène Lupin (1910) einige Male erwähnt, bevor Leblanc die Figur wieder aufgab.

Lupin-Pastiche[]

  • Der amerikanische Verlag Black Coat Press veröffentlichte 2004 die vier Begegnungen in zwei Bänden, zusammen mit drei neuen Abenteuern von Jean-Marc und Randy Lofficier. Diese sind bisher nicht in Deutschland erschienen.
    • Arsène Lupin Arrives Too Late
    • The Unkindest Cut
    • Escape Not The Thunderbolt
  • 2006 ließ der russische Autor Boris Akunin seinen Detektiv Fandorin in der Geschichte Die Gefangene im Turm aus dem Sammelband Das Halsband des Leoparden sich einen Wettstreit mit Sherlock Holmes um die Ergreifung von Lupin leisten.
  • In der japanischen Light Novel-Serie Hidan no Aria kommen Nachfahren von Holmes und Lupin vor.

Lupin in Film und Fernsehen[]

Lupin in Comics[]

Adaptionen der Originalgeschichten von Maurice Leblanc erschienen u.a.

  • 1948-49 in der Zeitschrift France Soir, geschrieben von Georges Cheylard und gezeichnet von Georges Bourdin
  • 1957-69 in der Zeitschrift Le Parisien, geschrieben und gezeichnet von Jacques Blondeau
  • 1984-85 in der Reihe Gekiga Kaito Lupin, geschrieben und gezeichnet von Go Nagai
  • 1989-98 in der Reihe Arsène Lupin, geschrieben von André-Paul Duchâteau und gezeichnet von Jacques Géron
  • 1997 in der Reihe The Kumon Manga Library, geschrieben und gezeichnet von Daiji Kazumine
  • 2011-12 in der Reihe Aventurier: Shinyaku Arsène Lupin, geschrieben und gezeichnet von Takashi Morita
  • 2013-16 in der Reihe Kaitou Lupin Den: Aventurier, geschrieben und gezeichnet von Takashi Morita
  • 2018 im Einzelband L'Aiguille creuse, geschrieben von Jérôme Félix und gezeichnet von Michael Minerbe

Neue Geschichten erschienen u.a.

Lupin in anderen Medien[]

Erwähnenswerte Filme ohne Holmes[]

  • 1944 entstand der Film Enter Arsene Lupin mit Charles Korvin in der Titelrolle.
  • 1957 kam es zu eine französisch-italienischen Co-Produktion mit dem Titel Arsène Lupin, der Millionendieb. Dargestellt wird Lupin von Robert Lamoureux.
  • 2004 übernahm Romain Duris die Titelrolle in dem Kinofilm Arsène Lupin – Der König unter den Dieben.

Anmerkungen[]

  • Auch in der Zeitschrift YPS gab es eine Comicserie names Herlock Sholmes. Diese hatte jedoch weder etwas mit Arsène Lupin noch Sherlock Holmes zutun.
  • Seit 1967 gibt es in Japan eine Manga- und Anime-Reihe namens Lupin III, die sich um Lupins Enkel in der Gegenwart dreht. Viele glauben dass das Finale des Films Das Schloß des Cagliostro, von Hayao Miyazaki, die Vorlage für die Big Ben-Szene aus Basil der große Mäusedetektiv war.
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