Sherlock Holmes Wiki
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Arthur Conan Doyles Kurzgeschichte Die Drei Giebel ist in der Sammlung Sherlock Holmes' Buch der Fälle zu finden.

Wie Holmes zu dem Fall kam[]

Der Fall beginnt auf dramatische Weise, als der Farbige Steve Dixie in Dr. Watsons Beisein Sherlock Holmes' Wohnung in der Baker Street 221 b erstürmt. Ohne Umschweife brüllt er Holmes an, er solle seinen derzeitigen Fall einstellen und droht ihm mit Prügeln. Herablassend – und mit aus heutiger Sicht verstörendem Rassismus – jagt Holmes Dixie davon; er ist überzeugt, dass es um den Fall in Harrow Weald geht, einen Auftrag einer Mary Maberley.

Die Probleme des Falls[]

Die ältere Witwe Mrs. Maberley lebt in einem Anwesen in Harrow Wealds, das den Namen "Die Drei Giebel" trägt. Sie ist die Mutter von Douglas Maberley, einem Attaché, der die letzten Jahre in Rom verbrachte und dort vor einem Monat an Lungenentzündung verstarb. Am Ende seines Lebens war er unglücklich und verschlossen – während Holmes auf eine Liebesaffäre tippt, geht Douglas' Mutter von einer Auseinandersetzung mit einem Widersacher aus.

Mrs. Maberley lebt seit einem Jahr in dem Haus; vor drei Tagen erhielt sie den Anruf eines Maklers: Ein Klient habe Interesse an dem Haus angemeldet. Nicht nur das: Er ist bereit, horrende Summen dafür zu zahlen und will auch sämtliches Mobiliar erwerben. Als Mrs. Maberley den Vertrag ihrem Anwalt zeigt, fällt dem eine seltsame Klausel auf: Wenn sie dieses Dokument unterschreibt, ist es ihr untersagt, irgendetwas aus dem Haus zu entfernen, auch nicht ihre privaten Besitztümer. Daraufhin verweigert eine verwirrte Mrs. Maberley die Unterschrift.

Als Holmes und Watson Maberley aufsuchen, entdeckt Holmes, dass sie von dem Hausmädchen Susan belauscht werden – er erkennt, dass sie es war, die indirekt den Farbigen Dixie auf den Plan rief. Und in der Tat gesteht Susan, dass sie einen Barney Stockdale informiert hat, der wiederum im Auftrag einer reichen Dame agiert.

Vor Mrs. Maberley lebte ein Mann namens Ferguson auf dem Anwesen. Ob er hier etwas Wertvolles versteckt hat? Holmes glaubt, dass etwas in dem Haus ist, von dessen Existenz Mrs. Maberley überhaupt nichts weiß, und da erst jetzt ein Käufer auf den Plan tritt, ist dieses Etwas wohl erst seit kurzem da. Was ist zum Beispiel mit den Koffern aus Italien, die nach Douglas' Tod geliefert wurden? Zwar ist Mrs. Maberley überzeugt, dass ihr nicht gerade reicher Sohn nichts Wertvolles darin haben könne, doch Holmes empfiehlt ihr, die Koffer bald unter die Lupe zu nehmen und keine Nacht mehr allein in ihrem Haus zu verbringen – sie solle ihren Anwalt über Nacht zu sich laden.

Wie Holmes den Fall aufklärt[]

Holmes greift zurück auf die Dienste von Langdale Pike, einem wandelnden Lexikon von Klatsch und Tratsch, einem Sensationsreporter, der mit Gerüchten seinen Lebensunterhalt verdient; Holmes und Pike helfen sich wohl des Öfteren gegenseitig aus (auch wenn Pike lediglich in dieser Erzählung erwähnt wird).

Unterdessen wurde bei Mrs. Maberley eingebrochen, die Holmes' Rat nicht annahm und die Nacht alleine verbrachte: Offenbar half Susan dem Einbrecher, der Mrs. Maberley mit Chloroform betäubte und einen der Koffer aufbrach, um dort ein Bündel zu entwenden. Mrs. Maberley gelang es, dem Einbrecher etwas zu entreißen, bevor dieser durchbrannte: ein Blatt Papier mit der Handschrift ihres Sohnes. Offenbar handelt es sich dabei um die letzte Seite eines Romanmanuskriptes – das Einzige, woran der Einbrecher interessiert zu sein schien. Der Roman ist offensichtlich der Darstellung einer enttäuschten Liebe gewidmet; Holmes ist sofort überzeugt, dass er autobiografische Züge trägt, da der Autor am Ende plötzlich von "er" zu "ich" wechselt.

Holmes weiß, was er zu tun hat und sucht mit Watson zusammen Isadora Klein auf, eine gefeierte, ursprünglich aus Spanien stammende Schönheit mit einem deutschen Ehemann. Wie Holmes' Kontaktmann Pike zu berichten weiß, war Douglas Maberley einer ihrer vielen Liebhaber. Holmes stellt sie zur Rede: Sie hat eine Bande Schurken angeheuert, um Mrs. Maberley zu terrorisieren. Erst als Holmes mit der Polizei droht, zeigt Klein sich gesprächsbereit.

Douglas missverstand ihre Zuneigung und wollte sie heiraten, während Isadora Klein nur an einer Affäre interessiert war. Als er nicht locker ließ, schickte sie ihm Schläger auf den Hals, die ihn überfielen, als er unter ihrem Fenster erneut um ihre Gunst warb. Daraufhin verfasste Douglas in seinem Schmerz ein Buch über die gescheiterte Liebesaffäre – und jeder Leser musste sie, Isadora Klein, in der Figur der herrischen Frau wiedererkennen: der sichere Todesstoß für ihre Karriere.

Rachsüchtig schickte Douglas ihr eine Ausgabe des Buches, die andere sei für die Veröffentlichung bestimmt – da aber starb Douglas unerwartet in Rom, und Isadoras Nachforschungen ergaben, dass das Manuskript bei keinem Verlag eintraf. Es musste sich also unter den persönlichen Dingen befinden, die zu Die Drei Giebel geschickt wurden. Als höfliche Verhandlungen mit Mrs. Maberley scheiterten, engagierte Klein erneut eine Bande, um ihr auszuhelfen, das zweite Manuskript auch zu erhalten – sie hat es bereits zu Asche verbrannt.

Holmes appelliert an Kleins Anstand und erwartet von ihr 5000 Pfund, die sie an Mrs. Maberley auszahlen solle: Die nämlich träumt schon ihr Leben lang von einer Weltreise.

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